logo zwanzigquadratmeter, Projektraum, Berlin


Max Wencelides
living room
March 16th - April 28th 2024
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zqm Max Wencelides

zqm Max Wencelides

zqm Max Wencelides

zqm Max Wencelides


Die Installation 'living room' von Max Wencelides konzipiert einen Raum im Raum mittels einer beweglichen Wand im zqm Berlin, um den Projektraum dynamisch zu erweitern und zu verkleinern. Wencelides betrachtet die Architektur und den Kontext des Ausstellungsraums als wesentliche Elemente seiner Installationen. Seine Werke zeichnen sich durch eine spezifische Beziehung zum Ort aus, die oft aus den Eigenschaften des Ausstellungsortes entsteht und eine ortsspezifische Ausdrucksform annimmt.

Mit 'living room' schafft Wencelides eine Arbeit, die den Ausstellungsraum als Teil eines Prozesses denkt. In diesem Zusammenspiel von Architektur und Bedeutung wird den Betrachter*innen keine feste Verankerung in der Umgebung geboten, da sich diese kontinuierlich verändert.

'living room' thematisiert so nicht nur die physische Erfahrung des Raumes, sondern auch die psychologische Wirkung, die er auf uns ausübt. Durch die Bewegung im Raum werden die Betrachter*innen von passiven Zuschauer*innen zu aktiven Akteur*innen. Hier entfalten sich Raum und Zeit im Rhythmus einer künstlerischen Ausgestaltung. Ein Bezugssystem von Aktion und Reaktion, in der den Besucher*innen zwangsläufig Fragen in Bezug auf Ihre eigene Wahrnehmung und Positionierung begegnen.

Der Raum ist in der Arbeit 'living room' allerdings nicht nur ein architektonisches Gebilde, vielmehr geht es hier um einen 'Lebensraum' in dem sowohl Funktionalismus und Formalismus von Architektur als auch die Bedeutung von Standpunkten und Positionen auf gesellschaftlicher Ebene neu verhandelt werden können. Durch die Bewegung des Raumes werden die Betrachter*innen dazu aufgefordert, ihre Perspektiven zu hinterfragen und sich bewusst zu machen, wie unterschiedliche Standpunkte unsere Wahrnehmung beeinflussen können. 'Living Room' lädt dazu ein, sich mit den komplexen Beziehungen zwischen Raum, Identität und Gesellschaft auseinanderzusetzen. Die Installation regt dazu an, über Ungleichheit nachzudenken und eine persönliche Erfahrung von Veränderung mit einzubeziehen. Wir können Annahmen treffen, doch es bleibt auch eine Form der Ungewissheit, da uns nicht gezeigt wird, wodurch sich die Wand bewegt und der verborgene Mechanismus trotzdem spür- und hörbar ist. Es geht Wencelides nicht darum, Räume wörtlich genommen zum Leben zu erwecken, vielmehr zeigt er mit seiner Serie von Wand-Arbeiten, die bisher entstanden sind, das die Hegemonien und Deterministen von Architekturen durchaus dazu geeignet sind, als Möglichkeiten des Spiels und als Material für unsere eigenen individuellen Wünsche für die Gestaltung von living rooms, also lebendigen Räumen, verwendet zu werden.

Max Wencelides, geboren 1992, ist ein zeitgenössischer Künstler, der in München und Berlin lebt und arbeitet. Er absolvierte sein Studium von 2012 bis 2019 an der Akademie der Bildenden Künste in München. 2019 wurde er zum Meisterschüler von Prof.Olaf Metzel ernannt.

Anselm Schenkluhn





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